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"Lebensträume kennen kein Alter"

Dorette Deutsch

Ein buntes Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap, „jungen Alten“ und Senioren unter einem Dach – diese Idee verfolgen Brigitte Saul und Marita Moers seit ca. 2016.

Bei einem Treffen mit Bürgermeisterin Nicole Reschke und Vertretern der Stadtverwaltung Anfang 2017 erfuhren die Initiatorinnen viel Zustimmung für ihr Projekt. „Wir unterstützen die Vertreterinnen dieser Idee sehr gerne, denn auch wir sind der Überzeugung, dass ein vielfältiges Miteinander nicht nur unsere Gesellschaft widerspiegelt, sondern auch geeignete Wohnformen gefunden werden müssen, um dies zu leben“, sagt Nicole Reschke.

Nach einer erfolgreichen Presseberichterstattung im Oktober 2017 konnten weitere Interessenten gefunden werden, die sich nach mehreren gemeinsamen Abenden des Kennenlernens zur Gründung eines eingetragenen, gemeinnützigen Vereins entschlossen haben.

Die Gründungsveranstaltung fand am 14.März 2018 in der Villa Bubenzer in Freudenberg statt.

„Die Notwendigkeit neuer, innovativer Wohnideen angesichts einer älter werdenden und inklusiv denkenden Gesellschaft liegt auf der Hand“, sagt Marita Moers. Dabei muss das Rad für Freudenberg nicht neu erfunden werden. Zahlreiche Projekte entstehen an vielen Orten in Deutschland. So hat es sich z.B. der Verein mitein-anders e.V. in Bergisch-Gladbach zur Aufgabe gemacht, Projekte zu initiieren, Gruppen miteinander zu vernetzen und Politik und Wirtschaft für das Thema zu sensibilisieren.

Geplant ist im Stadtgebiet von Freudenberg (Trulichstr.) ein Wohnprojekt mit 16 Wohneinheiten. Ein Gemeinschaftsraum, gemeinsam genutzte und gestaltete Außenanlagen sollen das fröhliche, aktive Miteinander unterstützen und Orte der Begegnung werden. In gemeinsamen Entscheidungsprozessen werden die Bewohner des Projektes bestimmen, welche Formen das gemeinschaftliche Leben annehmen soll. „Ein warmherziges Interesse aneinander, Freude an der Vielfalt unterschiedlicher Menschen, Bereitschaft zu gegenseitiger Unterstützung und eine die Natur wertschätzende Haltung können die Basis für ein harmonisches Miteinander sein“, erklärt Brigitte Saul.

Gesucht werden noch weitere Mitstreiter*innen, die Interesse an dem konkreten Wohnprojekt bzw. allgemein am Thema „Wohnen im Alter“ haben. Mit der KSG Siegen (Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft) wurde ein Investor gefunden, der das Projekt mit Engagement unterstützt, die Finanzierung sicherstellt und mit den Architekten von InfraPlan Siegen das Gebäude plant und baut.

Im April 2024 wurde durch den Kreis Siegen-Wittgenstein die Baugenehmigung erteilt. Gemeinsam mit dem Verein Wohn(t)räume Freudenberg wird die KSG das Projekt gestalten und verwalten.

Mit der Realisierung des Gebäudes bekommt die KSG zuverlässige Mieter, die sich mit dem Wohnprojekt identifizieren. Angestrebt wird ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen der Gruppe und dem Investor. Hierzu wurde eine tragfähige Kooperationsvereinbarung getroffen, in der die Nachhaltigkeit des Projektes sowie die Möglichkeiten der Mitbestimmung und Selbstverwaltung festgelegt wurden.

Die Vereinsmitglieder planen monatliche Treffen für Interessierte am Wohnprojekt.

Interessierte können sich melden bei Marita Moers: maritamoers@t-online.de oder Brigitte Saul: brigitte.saul@t-online.de.

Hier können sich Interessierte über den Stand des Projektes informieren und mit den Initiatorinnen in Kontakt treten.